Turoszów, 2022
Eine bittere Nachbarschaft
Man muss nicht gleich, einen Bagger vom Fenster seines Hauses beobachten, wie die Einwohner von Uhelná täglich tun, um direkt von den Folgen des Bergbaus im Zittauer Becken betroffen zu sein. Vor der Entschwefelung der Kraftwerke in den 90er Jahren waren die Wälder des Isergebirges die auffälligsten Opfer des sauren Regens. Jetzt wächst dort ein neuer junger Wald, aber das Problem ist nicht verschwunden. In einer im Jahre 2019 veröffentlichten Studie des Center for Research on Energy and Clean Air (CREA) wurde festgestellt, dass 290.000 Menschen in Polen, Deutschland und der Tschechischen Republik immer noch von der Verbrennung von Braunkohle im Kraftwerk Turów betroffen sind. Regen und der örtliche Wind können die Emissionen von giftigen Stoffen wie Quecksilber, Stickoxide und Feinstaubpartikel weit vom Abbauzentrum tragen. Immerhin ist die 100 000-Einwohner-Stadt Liberec nur 20 Kilometer Luftlinie entfernt. Wie das Grundwasser, das die Mine aus der ganzen Umgebung ansaugt, ist das Problem „unsichtbar“.
Link zu der Studie des Center for Research on Energy and Clean Air (CREA):
Air quality, toxic and health impacts of the Turow power plant