Uhelná, 2020
Uhelná: Bevor das Wasser ausgeht
„Das Wasser war der eigentliche Grund für die Entstehung der heutigen Ortschaft Uhelná. Einer alten Legende zufolge zogen die Menschen wegen der leeren Brunnen von der Grenze hierher. Die ersten Menschen in Uhelná waren Köhler, und von ihnen hat die Ortschaft ihren Namen erhalten. Sie siedelten sich in den wüsten Wäldern am Rande der Herrschaft Grabštejn an. (…) Die Köhler brannten Holzkohle in Köhlerhütten und lebten kümmerlich in Hütten auf den Weiden. Die späteren Bewohner von Uhelná arbeiteten hauptsächlich auf den Feldern und züchteten Kühe. (…) Wasser war immer so reichlich vorhanden, dass sie es verschenken und später sogar verkaufen konnten. Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es eine Wassergenossenschaft, die am Rande des Dorfes Brunnen betrieb. Mit Hilfe von Windrädern wurde das Wasser vom Berg an die Oberfläche gehoben und in die Wasserleitungen eingespeist, die von dort nach Hrádek führten.
In den letzten Jahrzehnten ist jedoch nichts mehr sicher, nicht einmal fließendes Wasser. Wegen dem Lignitabbau versiegten erst die Mineralquellen im nahen Bad Oppelsdorf, später begann auch das Wasser in Uhelná zu verschwinden. Und wie wird es weitergehen? Die Menschen auf dem Berg und in der Umgebung werden ohne Wasser dastehen. Eine schreckliche Vorhersage…“
Text Marek Řeháček, Auszug aus dem Buch „Hrádecko: Landschaft an der Neiße“